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Oktober 2023

„24/7 online – kann das noch normal sein?“

Von Petra Wüllner

Am 25.10.2023 fand im Rahmen unserer Sucht- und Drogenprävention ein Themenabend zu „24/7 online – kann das noch normal sein?“ bei uns am Gymnasium statt.

Frau Donnerbauer von der Johannesbad Fachklinik, psychologische Psychotherapeutin und Teamleiterin für die Abteilung Glücksspielsucht, führte mit uns ein intensives Gespräch über Abhängigkeit im Allgemeinen bis hin zur Verhaltensabhängigkeit von Sozialen Medien.

Bei der von Eltern sowie Schülerinnen und Schülern gut besuchten Veranstaltung wurde deutlich, ab wann von einer Abhängigkeit gesprochen werden kann und bis wohin Verhalten „noch normal“ ist. Dabei wurde zunächst zwischen einer Substanz- und einer Verhaltensabhängigkeit differenziert. Letztere sei deutlich schwerer zu fassen, da sie mit dem Alltag viel enger verwoben ist. Der Grat von intensiver Mediennutzung bis hin zur Abhängigkeit ist ein schmaler. Der entscheidende Punkt, ab wann ein bestimmtes Verhalten kritisch ist, und die Gefahr beinhaltet, eine Abhängigkeit zu entwickeln, sei der, wenn durch das Verhalten Gefühle vermieden oder gar unterdrückt werden sollen. Demnach macht es einen entscheidenden Unterschied, ob ich beispielsweise mein Handy nutze, um bewusst zu entspannen oder um meinen Frust oder meine Traurigkeit nicht mehr spüren zu müssen...

Im Gespräch wurde sehr deutlich hervorgehoben, dass intensive Mediennutzung dann eine Abhängigkeit darstellt, wenn die Kontrolle darüber verloren und trotz negativer Konsequenzen weiterkonsumiert wird und damit das Medium wichtiger wird als alles andere.

Wie können wir dem aber in der Schule und im privaten Umfeld begegnen? Es ist wichtig, das Verhalten der uns anvertrauten Menschen bewusst wahrzunehmen und bei Auffälligkeit das offene, persönliche und verständnisvolle Gespräch zu suchen. Dabei sollte geklärt werden, was die Bedeutung des gezeigten Verhaltens ist und welche Gefühle dabei eine Rolle spielen. Bei häufiger Nutzung eines PC-Spiels könnte man also fragen, was genau an dem Spiel gefällt und welche Gefühle dies auslöst – und so in einen Dialog über das Erleben und Verarbeiten von dem kommen, was die Schülerinnen und Schüler eigentlich beschäftigt und bewegt.

Wir denken gerne an den wirklich gelungenen Abend zurück und bedanken uns nochmals bei Frau Donnerbauer für die wertvollen Anregungen im Umgang mit den so alltäglichen Digitalen Medien.