#throwbackthursday - Episode 19
Schulgeschichte: Schülerinnenheim Fredeburg
Von Markus Hufnagel
Da die Aufbauschulen, insbesondere diejenigen für Mädchen, einen sehr großen Einzugsbereich hatten, musste parallel zur Schulgründung ein Schülerinnenheim in Betrieb genommen werden.
Hierzu steht im Vertrag, der zwischen der Stadt Fredeburg und der Preußische Unterrichtsverwaltung geschlossen wurde: „§ 8: Die Stadtgemeinde Fredeburg verpflichtet sich, bei der Errichtung eines Schülerinnenheimes in jeder Weise fördernd mitzuwirken.“
Mit folgendem Text wurde das Heim, welches aus zwei nebeneinanderstehenden Gebäuden bestand, seinerzeit nach der Fertigstellung beworben: „Die Stadt Fredeburg hat für die auswärtigen Schülerinnen der Aufbauschule ein Heim erbaut und eingerichtet, das unter Leitung von Schwestern der Ordensgenossenschaft der Franziskanerinnen zu Olpe steht und zur Zeit 43 Schülerinnen beherbergt. Das Haus ist gut und neuzeitlich mit Heizung, Warmwasser und elektrischem Licht ausgestattet. Ein freundlicher Speisesaal, ein großer und ein kleinerer Wohnraum und ein Couchszimmcr dienen neben dem Spielplatz dem Aufenthalt bei Tage. Die Schülerinnen haben Schlafräume zu 4 bis 12 Betten. Die Waschräume haben fließendes Wasser. Das in unmittelbarer Nähe gelegene Brausebad steht zur unentgeltlichen Benutzung. Wannenbad und Krankenzimmer sind im Hause.“
Die Aufsicht über das Schülerinnenheims oblag der Schulleiterin.
Nachdem die Schule aus dem damaligen Neubau (heutiges Musikbildungszentrum) ausziehen musste, fanden einige Unterrichte in den Heim-Gebäuden statt. Sie sollten eigentlich zusammen mit dem Schulgebäude an die NSDAP verkauft werden, wie der Protokoll der Stadtratssitzung der Stadt Fredeburg vom 04. Oktober 1935 zu entnehmen ist. Dieser Verkauf kam aber offenbar nicht zustande, stattdessen wurde das Heim nach dem Umzug nach Schmallenberg 1937 von Familie Frevel gekauft und zunächst zu einem Sanatorium umgebaut aus dem 1980 das Seniorenwohnheim Haus Monika wurde.
Die Aufnahme zeigt das Haus nach dem zweiten Weltkrieg, also nach dem Auszug des Schülerinnenheims. Auch in Schmallenberg gab es wieder ein Schülerinnenheim. Mehr dazu in einer zukünftigen Episode.
Wenn Ihr aus Eurer Schulzeit noch Bilder, Unterlagen, Bücher oder auch Geschichten habt und uns diese zur Verfügung stellen möchtet, wendet Euch gerne an Markus Hufnagel (mhufnagel@gymnasium-schmallenberg.de). Wir freuen uns über alles, was irgendeiner Form mit dem Schulleben in Zusammenhang steht.


